Die Veränderungen ihres wachsenden Körpers nehmen ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie neigen dazu, sich zu über- oder unterschätzen. Ihr Selbstwertgefühl wird häufig über körperliche Attribute definiert und hängt von ihrem Körpergefühl ab. Bin ich sportlich? Bin ich schlank? Diese Gefühle sind teils mit Unsicherheit, teilweise aber auch mit großer Freude verbunden.
In der Schule tritt der Körper häufig in erster Linie als Störfaktor in den Vordergrund. Verpasste Entwicklungsschritte der Kindheit können jetzt nicht mehr ohne weiteres nachgeholt werden, Unruhe und Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung erschweren das Lernen genauso wie Stress und Prüfungsangst.
Feldenkrais® bietet den Kindern die Möglichkeit, sich ohne Leistungsdruck mit ihrem Körper auseinanderzusetzen und neue Lernstrategien zu entwickeln.
Das klingt vielleicht überraschend, weil wir gute Sportler sehen, wie sie diszipliniert trainieren, schwitzen, Hochleistungen vollbringen. Sicher ist es anstrengend, hundert Meter in 10 Sekunden zu laufen, an einer Tour de France teilzunehmen oder Gewichte zu heben.
Die wenigsten Menschen wissen allerdings, dass ein Spitzensportler bei der einzelnen Bewegung – zum Beispiel bei einem einzelnen Schritt – weniger Kraft verbraucht als wir. Stellt euch einen Marathonläufer vor. Wie viele Schritte macht ein Marathonläufer in einem Wettkampf? (30 000 bis 40 000 Schritte). Wenn er es schafft, den Fuß jedes Mal, wenn er ihn vom Boden hebt, auszuruhen, hat ein guter Läufer damit auch 30 000 bis 40 000 kleine Pausen! Wenn ein Läufer sich durchgehen anstrengen würde, könnte er gar nicht so weit laufen. (...)
Zum Ausprobieren:
Euer Gehirn muss auch wissen, wie viel Kraft ihr für eine Bewegung braucht.
Nehmt aus eurer Federmappe zwei dicke Stifte, Anspitzer oder Radiergummis – irgendwelche kleinen Gegenstände, die ihr gut aneinander pressen könnt, ohne dass eure Finger sich dabei berühren.Dann drückt ihr sie für 30 Sekunden ganz fest aneinander. So fest ihr nur könnt! Versucht dann, sie ganz, ganz vorsichtig auseinander zu ziehen.
Vorsichtig ist wichtig, sonst macht es keinen Spaß.
Was ist passiert? Ich habe gerade durch einen Trick dafür gesorgt, dass euer Gehirn sich verrechnet.
JE BESSER IHR EUCH SPÜREN KÖNNT, DESTO BESSER KÖNNT IHR EURE
BEWEGUNGEN STEUERN."
